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19.10.2012

Stellungnahme des CRM Centrum für Reisemedizin zur Diskussion um den Grippe- Impfstoff Optaflu® - Grippeimpfung verursacht keine Tumoren

Die Bedenken beziehen sich auf den Umstand, dass beim Impfstoff Optaflu® die für die Antigenproduktion benötigten Impfviren nicht in Hühnereiern, sondern in Zellkulturen, sogenannten MDCK-Zellen, hergestellt werden. Bei Tierversuche wurde festgestellt, dass die Injektion lebender MDCK-Zellen bei abwehrgeschwächten Mäusen Tumoren verursachen. Der in den Zellen produzierte Grippe-Impfstoff enthält jedoch keine Zellen oder Zell-DNA, sondern ausschließlich die in den Zellen produzierten Influenza-Antigene. Optaflu® wurde im Rahmen des Zulassungsverfahrens an immunsupprimierten Mäusen getestet. Dabei fand sich keine Auslösung von Tumoren. Ein ebenfalls in MDCK-Zellen produzierter Impfstoff, Celtura®, ist bereits während der Schweinegrippe-Pandemie in den Jahren 2009 und 2010 bei mehreren hunderttausend Menschen angewendet worden. Auch hier gibt es keinerlei Hinweise auf eine Tumorgenese. In den entsprechenden Stellungnahmen der Zulassungsbehörden wird ausführlich und wissenschaftlich fundiert auf diese Fragestellung eingegangen.
Nach der derzeitigen Ausschreibungspolitik zur Grippe-Impfung legen sich die Gesetzli-chen Krankenkassen vertraglich auf nur einen einzigen Grippeimpfstoff fest. Dies verhindert jedoch, dass Ärzte den optimalen Impfstoff für ihre Patienten wählen können. Der derzeitige Lieferengpass zeigt zudem, dass dieses Vorgehen die rechtzeitige Versorgung der Bevölkerung mit Grippeimpfstoff gefährdet. Bei aller berechtigten Verärgerung über diese Ausschreibungspolitik ist es jedoch wissenschaftlich unseriös, die Auslösung von Tumoren durch Grippe-Impfstoffe zu postulieren. Einer solchen Aussage fehlt jegliches Fundament. Zudem wird dadurch die impfbereite Bevölkerung unnötig verunsichert.
PD Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf, 19.10.2012

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Kontakt: Juliane Pfeiffer, Tel. 0711/89 31-693, E-Mail: juliane.pfeiffer@thieme.de