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Humane Papillomviren und Gebärmutterhalskrebs
Autor: Prof. Dr. T. Jelinek, Dr. S. Witteck

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Wie verläuft die Krankheit?
Wenn Haut oder Schleimhaut mit Humanen Papillomviren (HPV) in Kontakt kommen, kann dies zu einer Ansteckung führen. In den meisten Fällen heilt die Infektion durch die körpereigene Immunabwehr unbemerkt von selbst wieder aus. In einigen Fällen kommt es jedoch zu krankhaften Gewebsveränderungen. Dabei handelt es sich oftmals um gutartige Wucherungen, z.B. um Genitalwarzen. Da HPV fast immer durch Sexualkontakte übertragen werden, entsteht die Infektion sehr häufig im Genital- oder Analbereich. Dort bilden sich dann nicht nur unangenehme Genitalwarzen, sondern es kann auch zu bösartigen Veränderungen kommen wie z.B. dem sogenannten Zervixkarzinom, dem Gebärmutterhalskrebs. Dies geschieht oftmals erst viele Jahre nach der Infektion.
HP-Viren werden in 2 Gruppen unterteilt, zum einen in die sogenannten Hochrisiko-Typen und zum anderen in die Niedrigrisiko-Typen. Hochrisiko-Typen können zu bösartigen Tumoren führen, so sind sie etwa bei 99,7 % der Fälle an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt. Niedrigrisiko-Typen können Genitalwarzen verursachen. Etwa 70 bis 80 % der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV.
Das Risiko, nach einer Virusübertragung Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln, wird durch verschiedene Faktoren erhöht, dazu gehören das Rauchen und Infektionen im Genitalbereich. Wenn die durch die Viren ausgelösten Erkrankungen am Gebärmutterhals in einem Frühstadium erkannt werden, sind die Heilungschancen sehr gut. Durch regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen, den sogenannten Abstrich, können Veränderungen frühzeitig festgestellt werden. Statistisch erkranken Frauen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren besonders häufig. In Europa ist Gebärmutterhalskrebs nach Brustkrebs die zweithäufigste Todesursache bei Frauen unter 45 Jahren, die durch Krebs ausgelöst wird.
Steckbrief HPV
Erreger:
Virus
Viren (Humane Papillomviren)
Übertragung:
Blutkontakte
Haut- oder Schleimhautkontakte (z.B. Geschlechtsverkehr)
Schutz:
Impfung
Impfung
Schutz bei Kontakt
Kondome (nur eingeschränkt)

Quellen:
  • Robert Koch Institut (RKI). Humane Papillomviren (HPV). RKI Ratgeber
  • Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) (aktuelle Fassung)
  • Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Schutzimpfungen nach § 20i Abs. 1 SGB V (Schutzimpfungs-Richtlinie/SI-RL) (aktuelle Fassung)
  • Fachinformationen der in Deutschland verfügbaren Impfstoffe. Rote Liste® Service GmbH


Aktualisiert am 14.04.2022, erstellt am 04.12.2007


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