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Gürtelrose (Herpes zoster)
Autor: Prof. Dr. T. Jelinek, Dr. S. Witteck

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Gürtelrose – Was ist das?
Die Gürtelrose, auch Herpes zoster genannt, ist eine sehr häufige Viruserkrankung, an der etwa jeder Fünfte einmal in seinem Leben erkrankt. Betroffen sind vor allem über 50-Jährige.
Wie die Windpocken wird die Gürtelrose durch das Herpes-Zoster-Virus hervorgerufen. Ihr geht sogar immer eine Windpocken-Infektion voraus, bei der einige Erreger unbemerkt im Körper verbleiben. Bei geschwächter körpereigener Abwehr, z.B. durch eine andere Erkrankung, Stress oder das Alter, können die so genannten "schlafenden" Viren wieder aktiv werden. Und so kann es auch noch nach Jahren zum Ausbruch des schmerzhaften, mit Bläschen besetzten Hautausschlages kommen. Die häufigste Komplikation der Gürtelrose sind sehr starke, stechende Schmerzen, die noch Monate oder Jahre, nach dem der typische Hautausschlag abgeklungen ist, anhalten können (postherpetische Neuralgie).
Welche Impfung gibt es?
Bereits seit ein paar Jahren gibt es eine Lebendimpfung gegen Gürtelrose, die vorzugsweise in den Oberarm gespritzt wird. Zugelassen ist sie für Personen ab 50 Jahren. Für den Aufbau der Schutzwirkung wird derzeit einmalig geimpft. Dadurch wird das Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken, um etwa 50 % verringert. Sollte die Krankheit trotz Impfung ausbrechen, so heilt sie in der Regel schneller aus und verläuft meist leichter mit deutlich geringerem Risiko für Komplikationen. Seit dem Frühjahr 2018 ist auch ein Totimpfstoff gegen Gürtelrose verfügbar, der bereits für Personen ab 18 Jahren zugelassen ist. Hier wird zweimal im Abstand von zwei Monaten geimpft, die Effektivität des Impfstoffes liegt bei etwa 90 %. Die Dauer der Schutzwirkung ist für beide Impfstoffe noch nicht genau bekannt.
Gibt es Impfrisiken?
Die Impfung gegen Gürtelrose wird in der Regel gut vertragen. Nicht geimpft werden kann bei: Unverträglichkeit gegenüber Bestandteilen des Impfstoffes, während der Schwangerschaft sowie bei einem geschwächten Abwehrsystem, z.B. aufgrund einer HIV-Infektion (letzteres gilt nur für den Lebendimpfstoff). Bei Fieber sollte die Impfung verschoben werden. Nach der Impfung treten häufig leichte Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle sowie Kopf- und Muskelschmerzen auf. Schwerwiegende allergische Reaktionen sind sehr selten. Beim Lebendimpfstoff kommt es gelegentlich zu einem gürtelroseähnlichen Hautausschlag.
Wer übernimmt die Impfkosten?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Impfung für Erwachsene über 60 Jahre bzw. für Personen mit bestimmten Grunderkrankungen bereits ab dem 50. Lebensjahr. Die Empfehlungen beziehen sich ausdrücklich nur auf eine Impfung mit dem Totimpfstoff.
Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt seit Januar 2010 die Impfung generell für Erwachsene über 50 Jahre.


Aktualisiert am 03.02.2023, erstellt am 20.01.2010


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