Mitglied im Vaccine Safety Net der WHO


Impfungen für Säuglinge & Kinder > Standardimpfungen - Säuglinge & Kinder > Windpocken (Varizellen)

Windpocken (Varizellen)
Autor: Prof. Dr. T. Jelinek

DruckversionZu Favoriten hinzufügen
Wie verläuft die Krankheit?
Von der Ansteckung mit den Windpocken-Erregern bis zum Ausbruch der Krankheit dauert es etwa 2 Wochen. Zu Beginn macht sie sich meist durch ein leichtes Krankheitsgefühl mit Fieber und Abgeschlagenheit bemerkbar. Nach etwa 2 Tagen kommt der klassische, juckende Hautausschlag, der am Rumpf und im Gesicht beginnt und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet, hinzu. Zunächst bilden sich kleine rote Flecken, die zu Bläschen werden und später verschorfen. In der Regel bilden sich über mehrere Tage schubweise weitere Bläschen. Kratzt man die Windpocken auf, so können sie kleine Narben hinterlassen.
Bei leichtem Krankheitsverlauf, wie er vor allem bei gesunden Kindern beobachtet wird, ist die Erkrankung meist nach 1 bis 1,5 Wochen überstanden. Erwachsene erkranken in der Regel etwas schwerer. Besonders gefährdet sind Personen mit einem geschwächten Abwehrsystem und schwangere Frauen.
Relativ häufig wird die Erkrankung durch eine Entzündung der Windpocken erschwert. Gelegentlich treten Mittelohr-, Lungen- und Gehirnentzündungen auf. Darüber hinaus können die Windpockenviren während einer Schwangerschaft auf das ungeborene Kind übergehen. Diese Komplikation ist besonders gefürchtet, da sie zu Fehlbildungen der Gliedmassen, des Gehirns, der Augen und der Haut führen kann. Auch eine Ansteckung der Mutter einige Tage vor oder nach der Geburt kann für das neugeborene Kind lebensbedrohlich sein.
Durchgemachte Windpocken verleihen einen lebenslangen Schutz. Nach Jahren kann sich allerdings eine Gürtelrose entwickeln.
Wie wird die Krankheit übertragen?
Windpocken sind sehr ansteckend und das bereits etwa 2 Tage vor Auftreten des typischen Hautauschlags. Die Übertragung der Windpocken-Erreger erfolgt vor allem über Tröpfchen, die beim Atmen, Sprechen oder Husten ausgestoßen werden. Dabei ist eine Ansteckung auch über mehrere Meter möglich. Außerdem kann man sich bei Kontakt mit den Windpocken-Bläschen anstecken. Während einer Schwangerschaft können die Viren von der Mutter auf das Kind übergehen, dies ist jedoch sehr selten.
Steckbrief Windpocken
Erreger:
Virus
Varizella-Zoster-Virus (Herpesvirus)
Übertragung:
Kontakte
direkter Kontakt mit Windpocken
aerogen
aerogen (Tröpfcheninfektion)
Schutz:
Impfung
Impfung

Quellen:
  • Robert Koch-Institut (RKI). Varizellen (Windpocken), Herpes zoster (Gürtelrose). RKI Ratgeber
  • Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) (aktuelle Fassung)
  • Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Schutzimpfungen nach § 20i Abs. 1 SGB V (Schutzimpfungs-Richtlinie/SI-RL) (aktuelle Fassung)
  • Fachinformationen der in Deutschland verfügbaren Impfstoffe. Rote Liste® Service GmbH


Aktualisiert am 14.04.2022, erstellt am 28.11.2007


1  2